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01.07.2024
2 Minuten Lesezeit
Windpark Rohlsdorf: Baubeginn ist im Herbst 2024.

Ratekau/Scharbeutz. Bereits 2021 geplant und projektiert, soll der Windpark Rohlsdorf mit knapp 200 Meter hohen Windenergieanlagen an der Grenze zwischen Ratekau und Scharbeutz im Herbst in die erste Bauphase starten. Das Areal ist eines von drei Vorranggebieten in der Gemeinde Ratekau, von denen Kommunen und Bürger:innen profitieren sollen.

Zwei Windraeder auf dem Feld

Die Projektierung sieht vor, dass der Windpark effizient und umweltverträglich betrieben wird und berücksichtigt die gesetzlichen Anforderungen und Bedürfnisse der Anwohner:innen. Standortwahl und -analyse, Windgutachten sowie die Anordnung der Windenergieanlagen und maximale Flächennutzung sollen die Windressourcen bestmöglich nutzen und den höchstmöglichen Energieertrag erzielen. Die Einnahmen aus der kommunalen Beteiligung werden sich Stand heute auf rund 100.000 Euro im Jahr belaufen.

 

Anlagenzahl & Anlagentyp

Am Standort sind drei Windenergieanlagen vom Typ Nordex N133 und eine vom Typ N149 vorgesehen. Drei der Anlagen haben einen Rotordurchmesser von 133,2 Metern und eine hat einen von 148 Meter. Die vier Anlagen haben eine Nennleistung von bis zu 5,7 MW. Mit einer geplanten jährlichen Stromproduktion von 53.000.000 kWh soll der Windpark den Strombedarf von etwa 17.377 Drei-Personen-Haushalten decken.

Die Projektplaner bei der Trave Erneuerbare Energien GmbH (Trave EE) haben sich für die vier Windenergieanlagen eine schöne Idee ausgedacht und ihnen Namen wie „Anna“, „Boris“, „Cecilia“ und „Daphne“ gegeben.

Rücksicht auf Menschen und Umwelt

Bevor der Windpark genehmigt und gebaut werden kann, sind zahlreiche Fachgutachten notwendig. Neben Gutachten zum Windaufkommen sind Gutachten zu Fledermäusen und weiteren Biotopen notwendig, wie die Erstellung von Schall- und Schattenwurfprognosen und Bodengutachten. „Wir haben das Vorhaben kritisch begleitet und unter anderem ökologische Bedenken mit Blick auf den Vogelzug vorgebracht“, sagt Ratekauer Bürgermeisters Thomas Kelle. „Aber es ist eben ein Vorranggebiet, die Abwägungen sind abgeschlossen“, erklärt Keller.

Die Windräder des Herstellers Nordex werden mit einer „bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung“ ausgestattet, die sich nur einschaltet, wenn sich Luftfahrzeuge nähern. Die Gemeinde Ratekau hatte Anfang 2020 den Standort nahe Rohlsdorf abgelehnt, weil er sich nach damaliger Planung auf der Trasse der 380-kV-Ostküstenleitung befand. Mittlerweile hat der Netzbetreiber Tennet den Trassenverlauf allerdings geändert.

Drei Vorranggebiete in der Gemeinde Ratekau

Auf dem Gebiet der Gemeinde Ratekau befinden sich zwei weitere Vorranggebiete für Windenergie. Eines liegt nördlich des schon vorhandenen Windparks Grammersdorf und das andere nordwestlich vom – durch Autobahn und künftig noch Schienentrasse und 380-kV-Leitung ohnehin stark beeinträchtigten – Ruppersdorf. Die Pläne für den Windpark Rohlsdorf hatten die Vertreter der Trave EE im Ratekauer Ausschuss für Umwelt, Natur, Energie und Bauen vorgestellt. Auf dem Scharbeutzer Gemeindegebiet soll die Windenergieanlage „Anna“, die Maße wie „Cecilia“ und „Daphne“ aufweist, errichtet werden.

Finanzielle Beteiligung am eingespeisten Strom

Laut Projektleiterin Anna-Lena Riotte bietet der Windpark Rohlsdorf den Scharbeutzer:innen einige Vorteile: Die Kommune wird mit 0,2 Cent pro Kilowattstunde eingespeisten Stroms beteiligt, und zwar abhängig von der Größe der Gemeindefläche, die sich im Umkreis von 2,5 Kilometern um die Windkraftanlage befindet. „Bei einer angenommenen Leistung von 50.000 Megawattstunden pro Jahr wären das für Scharbeutz etwa 20.000 Euro jährlich“, erklärte die Projektleiterin.

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